Saxon zelebriert 45 Jahre „Wheels of Steel“ – ein Festkonzert der Extraklasse - Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf, 7 März 2025

Fotos/Bericht:Rüdiger Schwenn

Die britische Heavy-Metal-Legende Saxon nutzte einen ganz besonderen Anlass, um mit einer Europa- und Deutschlandtournee das 45-jährige Jubiläum ihres Meilensteins „Wheels of Steel“ gebührend zu feiern. Live und kompromisslos präsentierten sie ein Programm, das nicht nur die treuen Fans der Band, sondern auch Kenner der Metal-Szene in seinen Bann zog. Als Teil des Konzertpakets in Düsseldorf traten zudem die traditionsreiche Band Girlschool – seit den späten 1970er Jahren ein fester Bestandteil der Szene – sowie die Düsseldorfer Metal-Ikone Doro Pesch auf.

 

Bereits vor dem Einlass zur Mitsubishi Electric Halle – ehemals unter dem Namen Philipshalle bekannt – bildeten sich lange Schlangen. Die wartenden Besucher schienen in vergangene Zeiten zurückversetzt: Kutten, Bier und die spürbare Vorfreude auf einen unvergesslichen Abend schufen eine nostalgische Atmosphäre, die an die glorreichen Tage des klassischen Heavy Metal erinnerte.

 

Pünktlich um 19 Uhr begann der Abend mit Girlschool. Das Original-Line-up, angeführt von der charismatischen Kim McAuliffe und unterstützt von Jackie Chambers sowie der neuen, vielversprechenden Olivia Airey, überzeugte das Publikum von Beginn an. Auch Lawrence Paterson, der dem Auftritt eine zusätzliche Prise Authentizität verlieh.Neben Songs aus dem neuesten Werk wurden Klassiker wie „Emergency“ und „Hit and Run“ gespielt – ein Beweis dafür, dass handgemachte Rockmusik keineswegs an Aktualität oder Altersgrenzen gebunden ist. Nach rund 45 energiegeladenen Minuten endete ihr Set, zur allgemeinen Zufriedenheit aller Anwesenden.

 

Nach einer kurzen Pause betrat dann die unangefochtene deutsche „Queen of Heavy Metal“, Doro Pesch, die Bühne. Die mehrfach gefeierte Künstlerin, die schon in ihrer Zeit mit der Band Warlock Maßstäbe setzte, bewies erneut, dass ihre Ausstrahlung und Bühnenpräsenz zeitlos sind. Mit ungebändigter Energie und einer offensichtlichen Freude am Musizieren eröffnete sie den zweiten Teil des Abends – und das gleich mit vollem Einsatz. Das Warlock-Cover „Burning Witches“ entpuppte sich als stimmungserzeugender Auftakt, der das Publikum sofort in seinen Bann zog. Ein weiterer Höhepunkt war der Song „Für immer“, der bei den Zuhörern Gänsehautmomente auslöste, während auch der Judas Priest-Klassiker „Breaking the Law“ – ein Favorit des Musikfreundes Rob Helford – das Set abrundete. Den krönenden Abschluss bildete schließlich der Song „All We Are“, womit Doro einen würdigen Ausklang eines unvergesslichen Abends schuf.

 

Die gelungene Mischung aus nostalgischem Flair und zeitloser Metal-Power machte diesen Konzertabend in Düsseldorf zu einem Ereignis, das sowohl alteingesessene Fans als auch neue Hörer nachhaltig beeindruckte.

 

Saxon: Eine Zeitreise in den NWoBHM-Kosmos

Nach einer kurzen Umbaupause kehrte kurz vor 21 Uhr die unvergleichliche Energie der NWoBHM-Kultikone aus Großbritannien auf die Bühne zurück. Mit dem Titelstück „Hell, Fire and Damnation“ – einem Werk, das mich als langjährigen Fan stets fasziniert und das ich als Vinyl besitze – begann eine musikalische Zeitreise, die sofort den Funken der Begeisterung im Publikum entfachte.

Mit der gewohnt selbstverständlichen Professionalität und der unverfälschten Leidenschaft, die diese Generation von Heavy-Metal-Musik prägte, zelebrierten die Musiker den Abend in vollen Zügen. Stampfende Rhythmen und ein jeder Track, der gefühlt zu einem Gassenhauer avancierte, luden die Zuhörer ein, in die goldene Ära des NWoBHM einzutauchen.

Das Herzstück des Konzerts bildete zweifelsohne die vollständige Darbietung des legendären, vor 45 Jahren erschienenen Albums „Wheels of Steel“. Klassiker wie „Motorcycle Man“, „Stand Up and Be Counted“, „747 (Strangers in the Night)“, „Wheels of Steel“, „Freeway Mad“, „See the Light Shining“, „Street Fighting Gang“, „Suzie Hold On“ und „Machine Gun“ erinnerten eindrucksvoll daran, wie zahlreich zeitlose Hymnen in diesem Werk enthalten sind – ein musikalisches Erbe, das Generationen verbindet.

Doch der Abend hielt noch ein letztes Highlight bereit: Als Zugabe lieferte die Band mit voller Inbrunst die Songs „Crusader“, „Heavy Metal Thunder“, „Denim and Leather“ und „Princess of the Night“ – ein kraftvoller Schlusspunkt, der das Publikum endgültig in Verzückung versetzte.

 

Viele Shows von Saxon habe ich bereits erlebt – sie sind immer noch präsent und begeistern ihre Fans aufs Neue. Dieses Dreierpack in der Mitsubishi Electric Halle war mehr als eine nostalgische Rückschau: Es war ein feierlicher Beweis dafür, dass diese Bands weiterhin uneingeschränkt ihre musikalische Berechtigung besitzen.

 

Text Fotos:Rüdiger Schwenn