03.12.24 Konzertreview D-A-D in der Turbinenhalle Oberhausen: Ein Jubiläum voller Rock’n’Roll

Gespannt und voller Vorfreude machte ich mich auf den Weg nach Oberhausen, um D-A-D live zu sehen. Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit – mein letztes Konzert mit den Dänen liegt 15 oder sogar 20 Jahre zurück, damals in der Zeche Bochum. Allerdings mischte sich in meine Vorfreude eine leichte Skepsis, denn der Sound in der Turbinenhalle war dieses Jahr bei New Model Army eher durchwachsen. Doch meine Bedenken lösten sich schnell in Luft auf – dieser Abend sollte alle Erwartungen übertreffen.

Die Turbinenhalle 2 war gut gefüllt, mit einem bunt gemischten Publikum aus Jung und Alt, die alle eins verband: die Vorfreude auf eine geballte Ladung Rock’n’Roll. Den Auftakt machten The Hot Damn, ein Quartett aus vier Powerfrauen, das mit ihrem energiegeladenen Auftritt für Stimmung sorgte. Ihr Sound erinnerte stark an Klassiker wie Joan Jett, Girlschool oder Helen Schneider.

 

Trotz solider Performance blieb die Frage offen, warum ein großes aufblasbares Einhorn die Bühne zierte – ein kurioses Detail, das man wohl nicht vergessen wird.

D-A-D: Eine Show ohnegleichen

 

Nach einer gefühlt endlosen Umbaupause betraten D-A-D endlich die Bühne – und was dann folgte, war ein wahres Feuerwerk. Frontmann Jesper Binzer begrüßte das Publikum charmant auf Deutsch und hatte die Menge sofort auf seiner Seite. Der Abend war ein Streifzug durch 40 Jahre Bandgeschichte, mit einer Setlist, die wirklich keine Wünsche offen ließ. Hits wie „Jihad,“ „Evil Twin,“ „Rim of Hell,“ „Point of View,“ „Soft Dogs“ und „Call of the Wild“ begeisterten die Fans von Anfang bis Ende.

 

Besonders beeindruckend war die Show des charismatischen Bassisten Stig Pedersen, der mit seinen extravaganten, teils futuristisch wirkenden Bässen und seiner energiegeladenen Bühnenpräsenz für Highlights sorgte. Auch stimmlich überzeugte er, besonders bei den Songs, bei denen er die Lead-Vocals übernahm.

 

Ein weiterer Höhepunkt waren die Songs vom neuen Album „Speed of Darkness“, das im Oktober erschienen ist. Die neuen Stücke fügten sich nahtlos in die Setlist ein und wurden vom Publikum ebenso gefeiert wie die Klassiker.

Das neue Album: „Speed of Darkness“

Mit „Speed of Darkness“ haben D-A-D bewiesen, dass sie auch nach vier Jahrzehnten immer noch hungrig und kreativ sind. Das Album kombiniert kraftvolle Riffs mit eingängigen Melodien und typischem D-A-D-Charme. Songs wie „The Awakening“ und „Runaway Love“ zeigen die Band in Höchstform, während Stücke wie „Dark Horizon“ düstere, atmosphärische Akzente setzen.

„Speed of Darkness“ ist mehr als nur ein weiteres Album – es ist eine Hommage an ihre Wurzeln und gleichzeitig ein Schritt nach vorne. Live entfalten die neuen Songs eine besondere Energie, was sie zu einem festen Bestandteil der Setlist gemacht hat.

 

Die Band: Rock’n’Roll ohne Allüren

Das aktuelle Line-up der Band besteht aus den Gründungsmitgliedern Jesper Binzer (Gitarre), Stig Pedersen (Bass) und Peter Lundholm Jensen (Schlagzeug). Seit 1984 ergänzt Jespers Bruder Jacob Binzer als zweiter Gitarrist die Besetzung. Diese Konstanz merkt man der Band an – auf der Bühne agierten sie wie eine perfekt eingespielte Einheit.

 

Fazit: Ein unvergesslicher Abend

Keine Arroganz, keine Eitelkeiten – D-A-D lieferten eine mitreißende Rock’n’Roll-Show ab, die niemanden enttäuschte. Wer die Jungs noch nicht live erlebt hat, sollte das unbedingt nachholen. Absolute Empfehlung!

 

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