Daniel de Vita

Lost in Translation

Recorded and Mixed at Embirrizados Records. 

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Thorbjørn Risager & The Black Tornado

, Come on in’

Ruf Records,veröffentlicht am 31.01.2020

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Ryan Perry – High Risk, Low Reward 

Ruf Records, veröffentlicht am 13.03.2020

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Nina Attal „Jump“(Skip Records/Soulfood) 2018

Nina Attal im K I T Düsseldorf
Nina Attal im K I T Düsseldorf

Das dritte Album von Nina Attal wartete 4 Jahre auf seine Veröffentlichung und fast 3 Monate auf seine Rezension. In beides Fällen ist die Wartezeit definitiv zu lange geworden. Die ausgezeichnete 27-jährige Gitarristin aus Frankreich liefert auf „Jump“ eine bunte Mischung aus Soul, Jazz, Pop, HipHop – und vor allem Blues. Die Künstlerin baut auf ihren gefeierten Blues-Ursprüngen auf und geht musikalisch weiter, probiert neue Richtungen aus und hat Spaß daran, sich nicht in eine bestimmte Musiksparte pressen zu lassen. Ihre neue Platte schöpft tief aus dem melting pot der afroamerikanischen Musik um ein seelen- und geistreiches Potpourri aus diversen Soundstilen zu kreieren. Und zum größten Teil gelingt es auch.

 

„Jump“ hat sehr viele Facetten. Mal klingt Attal soulig wie Amy Whinehouse, mal traurig-sehnsüchtig wie Lana del Rey, mal beschwingt und stimmstark wie Katy Perry auf dem „Unplugged“-Album. Der funklastige Einstieg mit dem titelgebenden Track fließt harmonisch, über das soulige „Lasse-Moi Le Temps“, in den Pop von „I’ve Been A Fool“ und den beachparty-haften HipHop von „Get On The Bus“. Vielleicht nicht immer überragend aber mit einigen absoluten Top-Momenten. So vereint beispielsweise „Breathe“ multiple Musikrichtungen organisch in einem Track zusammen und demonstriert damit die enorme Vielseitigkeit der Künstlerin.

 

Die Gesamtkomposition der Platte ist ein klares, bilinguales Bekenntnis in Französisch und Englisch zu den afroamerikanischen Musikwurzeln des Rhythm’n’Blues also. Die entsprechende Soundpalette bedient die junge Französin komplett, wenn auch nicht alles gleich. Gerade bei HipHop-Experimenten setzt Nina Attal in der Kombination mit Anais zu sehr auf sonnige Popbeats. Dabei machen die Beiden es sich etwas zu einfach und so rutscht ihr „Get On The Bus“ auf den (nicht grade herausragendsten) Rap Parts von Anais in der Rolle des „token black guys“ – und Attals unfreiwilliger Annäherung an J.Lo (nicht zu ihrer besten Zeit) – aus. Vielleicht hätte eine französischsprachige Hiphop-Cooperation – z.B. mit jemandem wie Keny Arkana – dem Hiphop-Ausflug Attals, der ja durchaus interessant ist, eine größere Gravitas verliehen. Andererseits klingt die energische Zusammenarbeit mit Benjamin Siksou in „I’ve Been A Fool“ überraschend frisch und ehrlich, und dank dem gewissen „Banjo-Twang“ auch irgendwie motownig zugleich.

 

Aber vor allem die rauchige, melancholische Bluesnote bleibt. Und in souligen, getragenen Tracks wie „Lasse-Moi Le Temps“ oder „Dream“ bringt die Musikerin ihr Talent als Sängerin und grossartige Instrumentalistin zur Geltung: melodisch, nonchalant, einfallsreich an der Gitarre, gefühlvoll und stark im Gesang.

 

Und live soll sie auch eine ziemliche Wucht sein. Sagt zumindest das Internet – und das eigene Bauchgefühl nach einem exzessiven Konsum ihres neuen Albums. Die Konzerttermine in Deutschland für 2019 kann man sich auf jeden Fall getrost merken.

 

Rezension: Andrej Schenk